Die 19 Sportarten von Rollstuhlsport Schweiz

Egal ob einzeln oder im Team, Eiskanal oder Parkett, auf der Rundbahn oder übers Netz – Rollstuhlsport hat viele Formen. Informiere dich über unsere Sportarten.

Welche Sportangebote sind mit deiner Behinderung möglich? Wo findest du Angebote zum Ausprobieren? Was für Material brauchst du und wo kannst du dieses für den Anfang kostengünstig mieten? 

Weitere Sportarten

Mit bis zu 120 km/h auf der engen Bobbahn dem Ziel entgegen zu rauschen, erfordert nicht nur eine grosse Portion Mut, sondern auch sehr viel Fingerspitzengefühl, um den Einer-Bob auf Kurs zu halten. Die Sportart wird vor allem von Rollstuhlfahrerinnen und -fahrern mit guter Rumpfstabilität und vollständiger Handfunktionen betrieben. Mit einem Anschubmechanismus wird der Bob gestartet. Der internationale Verband (IBSF) strebt die Aufnahme der Sportart ins Programm der paralympischen Spiele an.

Trainingsmöglichkeiten gibt es in der Schweiz nur auf der Bobbahn in St. Moritz. Rollstuhlsport Schweiz organisiert im Rahmen des Winterprogramms jeweils einen Schnupperkurs.

International Bobsleigh & Skeleton Federation
Olympia Bob Run St. Moritz – Celerina
Sportartenmanager Martin Wenger

72 Pfeile sollten aus einer Entfernung von 50 m oder 70 m die Zielscheibe treffen (Disziplinen im Freien). Bogenschiessen kann sitzend im Rollstuhl oder stehend ausgeübt werden. Die meisten Trainings und Wettkämpfe finden integrativ statt, das heisst Personen mit und ohne Beeinträchtigungen nehmen an denselben Anlässen teil, werden jedoch separat gewertet. Die paralympische Sportart kann in zahlreichen Clubs der Schweiz als Breitensport ausgeübt werden. Bogenschiessen hat darüber hinaus eine grosse Bedeutung in der Rehabilitation von Querschnittgelähmten.

World Archery
Sportartenmanager Martin Wenger

Fechten im Rollstuhl verlangt und fördert Schnelligkeit, Präzision und Koordination. Wer den Gegner zuerst mit Degen, Säbel oder Florett berührt, erhält einen Punkt. Die Rollstühle sind im Training und Wettkampf auf einer speziellen Platte fixiert. Die Fechterinnen bewegen sich folglich nicht wie Fussgänger aufeinander zu, sondern kämpfen in einem fixen Abstand, der aufgrund der Armlänge bestimmt wird. Egal ob Fechten für Rollstuhlfahrer oder Fussgängerinnen, die Regeln sind dieselben. Auch ein gemeinsamer Trainingsbetrieb ist möglich, sofern der Fechtclub über eine Plattform zur Befestigung des Rollstuhls verfügt. Rollstuhlfechten ist seit 1960 eine paralympische Disziplin.

IWAS Wheelchair Fencing
Sportartenmanager Bernhard Hug 

Golf ist dank eines Golfmobils auch für Menschen im Rollstuhl möglich. Dieses hebt die Spielerinnen und Spieler in eine stehende Position. Gefordert sind Konzentration und Koordination. Golf ist gelebte Inklusion. Menschen mit und ohne Behinderung absolvieren Trainings und Wettkämpfe zusammen. Die Netto-Wertung ermöglicht eine gemeinsame Rangierung von Golferinnen und Golfern mit unterschiedlichen Leistungsvoraussetzungen und Behinderungsbildern in einem Turnier. Das heisst, bei der Bruttowertung (Schlagzahl) wird das Handicap des Spielers abgezogen. Der barrierefreie Zugang zu den Golfplätzen ist in der Schweiz nahezu ausnahmslos gewährleistet. Eine Aufnahme ins paralympische Sportprogramm wird angestrebt.

Swiss Golf
EDGA European Disabled Golf Association
Sportartenmanager Martin Wenger

Seit 2005 gehört Rudern – auch Para-Rowing genannt – zum paralympischen Programm. Anders als beim Kanufahren, sitzen die Ruderer mit dem Rücken zur Fahrtrichtung. Die Wettbewerbsdistanz betrug in Tokio erstmals 2’000 m in allen Klassen statt wie bisher 1’000 m. Die Wettkampfboote sind standardisiert, jedoch sind die Sitze den jeweiligen Einschränkungen der Athletinnen angepasst. Athleten mit einer Einschränkung beim Gehen benutzen einen fix montierten Sitz, d.h. kein Rollsitz.

In der Schweiz steckt Para-Rowing noch in den Anfängen. Der Seeclub Sempach bietet den Sport als bisher einziger Ruderverein an. Die Sportart eignet sich gut als gemeinsame Freizeitaktivität für Rollstuhlfahrerinnen und Fussgänger.

Swiss Rowing
World Rowing
Sportartenmanager Bernhard Hug

Den Ball durch geschicktes Fahren und Passen im vierköpfigen Team über die gegnerische Torlinie zu bringen, erfordert fahrerische Fertigkeiten und ein gutes Ballhandling. Heftige Zusammenstösse zwischen den speziell geschützten Rollstühlen gehören zu den üblichen Mitteln der Verteidigung. Geeignet ist die faszinierende und actionreiche Hallensportart für Personen mit Beeinträchtigungen an drei Extremitäten. Das Spiel dauert vier Mal acht Minuten. In der Schweiz gibt es fünf Teams, die regelmässig trainieren und an der nationalen Meisterschaft teilnehmen sowie eine Nationalmannschaft.

wheelchairrugby.ch
WWR World Wheelchair Rugby
Schiedsrichter-Ausbildung Rugby
Sportartenmanager Martin Wenger

Der Monoskibob mit Schale, Gestell und Dämpfung ersetzt bei Rollstuhlfahrerinnen die Funktion der Beine und des Skischuhs. Damit geht es mit bis zu 100 km/h die Piste hinunter. Mit dem optimalen Ski kann auf jeder Piste gecarvt oder in Rennen schnelle Schwünge in den Hang gezogen werden. Ob Freizeitspass in den verschneiten Bergen oder Leistungssport – der Para Skisport bietet beides.

In der paralympischen Sportart tragen Monoskibobfahrer Slalom-, Riesenslalom-, Super-G-, Super-Kombi- und Abfahrtsrennen aus. Ein Kalkulationssystem, das über die Klassifikation und die gefahrene Zeit berechnet wird, ermöglicht den Vergleich unter den Athletinnen und Athleten.

Das Swiss Paralympic Ski Team wird von Rollstuhlsport Schweiz in Zusammenarbeit mit PluSport Behindertensport Schweiz (stehende oder sehbehinderte Athlet*innen) geführt.

Swiss Paralympic Ski Team
World Para Alpine Skiing
Sportartenmanager Bernhard Hug 

Mit dem Langlaufschlitten in der gespurten, klassischen Loipe durch die weisse Schneelandschaft zu gleiten, ist ein Genuss. Menschen mit einer Paraplegie können diesen Sport selbständig auszuüben. Oft kann das eigene Auto direkt am Loipenrand abgestellt werden, um von dort loszuziehen. In der seit 1976 paralympische Sportart werden Wettkämpfe über Kurz-, Mittel- und Langdistanzen im Einzel für Damen und Herren sowie je ein Staffelwettkämpfe ausgetragen.

World Para Nordic Skiing
Sportartenmanager Martin Wenger

Wasserskifahren für Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer wird auf einer ruhigen Wasserfläche ausgeübt. Mit dem auf einem breiten Ski installierten Sitz kann die rasante Sportart von Paraplegikerinnen und teilweise auch von Tetraplegikern erlernt und ausgeübt werden. Der Wettkampf besteht aus den drei Disziplinen Slalom, Figuren und Sprung. Rollstuhlsport Schweiz bietet Schnupperkurse an.

IWWF Disabled Waterski Council
IWSF International Waterski & Wakeboard Federation
Sportartenmanager Andreas Heiniger 

WCMX ist BMX mit dem Rollstuhl. Die junge und bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen beliebte Sportart hat mit den Aktivitäten des WCMX-Pioniers Aaron Fotheringham (USA) einen grossen Aufschwung erfahren. WCMX, BMX, Skateboard – alle üben ihre Tricks auf denselben Anlagen. Erst ein besonders stabiler WCMX-Rollstuhl hält den Belastungen auf den Rails, Rampen und Halfpipes stand. Die Sportart hofft auf die Aufnahme an den paralympischen Spielen in Los Angeles 2028.

WCMX International
Sportartenmanager Marco Bruni

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