Die 19 Sportarten von Rollstuhlsport Schweiz

Egal ob einzeln oder im Team, Eiskanal oder Parkett, auf der Rundbahn oder übers Netz – Rollstuhlsport hat viele Formen. Informiere dich über unsere Sportarten.

Welche Sportangebote sind mit deiner Behinderung möglich? Wo findest du Angebote zum Ausprobieren? Was für Material brauchst du und wo kannst du dieses für den Anfang kostengünstig mieten? 

Den leichten Shuttle so über das Netz zu spielen, dass das Gegenüber (Einzel oder Doppel) ihn nicht erreicht, ist das Ziel der Sportart. Das erfordert Wendigkeit und taktisches Geschick. Das Einzelspiel wird dabei auf der Hälfte der regulären Spielfeldbreite ausgetragen. Das Rückschlagspiel ist seit Tokyo 2020 paralympisch, was dem Sport national wie international zu grosser Popularität verhalf. Viele Rollstuhlclubs bieten entsprechende Trainings an. Badminton eignet sich zudem hervorragend als gemeinsame Freizeitaktivität für Personen mit und ohne Rollstuhl.

badminton.spv.ch
Badminton World Federation
Sportartenmanager Andreas Heiniger 

Das von den schnellen «Moves» der Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer lebende Spiel ist dem Fussgänger-Basketball sehr ähnlich. Gespielt wird vier Mal zehn Minuten. Die Feldumrandung, die Höhe des Korbs und das Regelwerk sind fast gleich. Der grosse Unterschied besteht darin, dass die Spielerinnen und Spieler zwei Sportgeräte beherrschen müssen: den Rollstuhl und den Basketball. In den gegnerischen Rollstuhl hineinzufahren, ist nicht erlaubt. Mitmachen dürfen alle: Paraplegikerinnen, Amputierte und Fussgänger. In der Schweiz gibt es rund zehn Teams, die regelmässig trainieren und an der Meisterschaft teilnehmen. Seit 1960 ist Rollstuhl-Basketball paralympisch.

basketball.spv.ch
International Wheelchair Basketball Federation
International Wheelchair Basketball Federation Europe
Tischoffiziellen-Ausbildung
Sportartenmanager Luca Anthonioz

Mit bis zu 120 km/h auf der engen Bobbahn dem Ziel entgegen zu rauschen, erfordert nicht nur eine grosse Portion Mut, sondern auch sehr viel Fingerspitzengefühl, um den Einer-Bob auf Kurs zu halten. Die Sportart wird vor allem von Rollstuhlfahrerinnen und -fahrern mit guter Rumpfstabilität und vollständiger Handfunktionen betrieben. Mit einem Anschubmechanismus wird der Bob gestartet. Der internationale Verband (IBSF) strebt die Aufnahme der Sportart ins Programm der paralympischen Spiele an.

Trainingsmöglichkeiten gibt es in der Schweiz nur auf der Bobbahn in St. Moritz. Rollstuhlsport Schweiz organisiert im Rahmen des Winterprogramms jeweils einen Schnupperkurs.

International Bobsleigh & Skeleton Federation
Olympia Bob Run St. Moritz – Celerina
Sportartenmanager Martin Wenger

72 Pfeile sollten aus einer Entfernung von 50 m oder 70 m die Zielscheibe treffen (Disziplinen im Freien). Bogenschiessen kann sitzend im Rollstuhl oder stehend ausgeübt werden. Die meisten Trainings und Wettkämpfe finden integrativ statt, das heisst Personen mit und ohne Beeinträchtigungen nehmen an denselben Anlässen teil, werden jedoch separat gewertet. Die paralympische Sportart kann in zahlreichen Clubs der Schweiz als Breitensport ausgeübt werden. Bogenschiessen hat darüber hinaus eine grosse Bedeutung in der Rehabilitation von Querschnittgelähmten.

World Archery
Sportartenmanager Martin Wenger

Den Grundstein für die seit 2006 paralympische Sportart wurde in der Schweiz gelegt. Zusammen mit SWISSCURLING führte RSS anfangs 2000 die ersten Mini-Wettkämpfe aus. Schnell verbreitete sich die Begeisterung für die neue Rollstuhl-Wintersportart rund um die Welt. Aktuell wird die Disziplin «Mixed Double» gefördert. Hier bilden eine Frau und ein Mann ein Team. Die Disziplin ist 2022 erstmalig Teil einer Weltmeisterschaft und ab 2026 Teil des paralympischen Programms.

curling.spv.ch
SWISSCURLING
World Curling Federation
Sportartenmanager Andreas Heiniger 

Fechten im Rollstuhl verlangt und fördert Schnelligkeit, Präzision und Koordination. Wer den Gegner zuerst mit Degen, Säbel oder Florett berührt, erhält einen Punkt. Die Rollstühle sind im Training und Wettkampf auf einer speziellen Platte fixiert. Die Fechterinnen bewegen sich folglich nicht wie Fussgänger aufeinander zu, sondern kämpfen in einem fixen Abstand, der aufgrund der Armlänge bestimmt wird. Egal ob Fechten für Rollstuhlfahrer oder Fussgängerinnen, die Regeln sind dieselben. Auch ein gemeinsamer Trainingsbetrieb ist möglich, sofern der Fechtclub über eine Plattform zur Befestigung des Rollstuhls verfügt. Rollstuhlfechten ist seit 1960 eine paralympische Disziplin.

IWAS Wheelchair Fencing
Sportartenmanager Bernhard Hug 

Golf ist dank eines Golfmobils auch für Menschen im Rollstuhl möglich. Dieses hebt die Spielerinnen und Spieler in eine stehende Position. Gefordert sind Konzentration und Koordination. Golf ist gelebte Inklusion. Menschen mit und ohne Behinderung absolvieren Trainings und Wettkämpfe zusammen. Die Netto-Wertung ermöglicht eine gemeinsame Rangierung von Golferinnen und Golfern mit unterschiedlichen Leistungsvoraussetzungen und Behinderungsbildern in einem Turnier. Das heisst, bei der Bruttowertung (Schlagzahl) wird das Handicap des Spielers abgezogen. Der barrierefreie Zugang zu den Golfplätzen ist in der Schweiz nahezu ausnahmslos gewährleistet. Eine Aufnahme ins paralympische Sportprogramm wird angestrebt.

Swiss Golf
EDGA European Disabled Golf Association
Sportartenmanager Martin Wenger

Handbike ist eine Disziplin des Para-cycling, des paralympischen Radsports. Hand- und Armkraft sind nötig, um das Bike kniend oder im Liegen zu beschleunigen. Auf diese Weise werden Geschwindigkeiten von bis zu 70 km/h erreicht. Wie im Strassenradsport finden Wettkämpfe in zwei Disziplinen statt: Strassenrennen und Einzelzeitfahren. Die Distanzen im Einzelzeitfahren variieren zwischen 15-30 km, die Distanzen der Strassenrennen liegen zwischen 40-80 km.

Für den Freizeitbereich gibt es unzählige Varianten des Sportgeräts, mit und ohne elektrische Unterstützung, in sitzender, kniender oder liegender Position. Gemütliche Velotouren mit Freunden und Familie sind eine erlebnisreiche Abwechslung zum Alltag und stärken das Herz-Kreislauf-System. Mit dem «Giro Suisse» organisiert die SPV jährlich eine mehrtägige inklusive Handbiketour für jedermann.

handbike.spv.ch
Swiss Cycling
Union Cycliste International
Sportartenmanager Bernhard Hug

Schneller und weiter. Die Leichtathletik für Personen im Rollstuhl unterscheidet zwischen Renn- und Wurfdisziplinen. Die Distanzen bei den Renndisziplinen reichen von 100-5000 m (Bahn) bis hin zum Marathon (Strasse). Die Athletin beschleunigt den individuell angefertigten Rennrollstuhl über einen Treibring. Es sind dabei keinerlei Übersetzungssysteme erlaubt. Zum optimalen Kontakt am Treibring werden Handschuhe getragen. Die Wurfdisziplinen (Diskus, Keule, Kugel, Speer) werden aus individuell angefertigten Werferstühlen bestritten. Der Wettkampfkalender ist mit Schweizer, Europa und Weltmeisterschaften sowie den Paralympics gut gefüllt.

leichtathletik.spv.ch
Swiss Athletics
World Para Athletics
Kampfrichter-Ausbildung
Sportartenmanager Andreas Heiniger 

Die fünf Spielerinnen und Spieler pro Team manövrieren im Elektrorollstuhl den Ball mit einem regulären Unihockeystock oder einer am Rollstuhl fixierten Schaufel übers Feld; hoffentlich ins gegnerische Tor. Das benötigt Teamgeist, Orientierung, Schnelligkeit und Taktik. Powerchair Hockey ist die einzige Teamsportart, die im Elektrorollstuhl ausgeübt wird. Dieser darf maximal 15 km/h schnell sein. Die Aufnahme ins paralympische Programm steht noch an. In der Schweiz trainieren rund ein Dutzend Teams regelmässig und die Nationalmannschaft vertritt unser Land an internationalen Wettkämpfen.

powerchairhockey.spv.ch
IWAS Powerchair Hockey
Sportartenmanager Martin Wenger

Seit 2005 gehört Rudern – auch Para-Rowing genannt – zum paralympischen Programm. Anders als beim Kanufahren, sitzen die Ruderer mit dem Rücken zur Fahrtrichtung. Die Wettbewerbsdistanz betrug in Tokio erstmals 2’000 m in allen Klassen statt wie bisher 1’000 m. Die Wettkampfboote sind standardisiert, jedoch sind die Sitze den jeweiligen Einschränkungen der Athletinnen angepasst. Athleten mit einer Einschränkung beim Gehen benutzen einen fix montierten Sitz, d.h. kein Rollsitz.

In der Schweiz steckt Para-Rowing noch in den Anfängen. Der Seeclub Sempach bietet den Sport als bisher einziger Ruderverein an. Die Sportart eignet sich gut als gemeinsame Freizeitaktivität für Rollstuhlfahrerinnen und Fussgänger.

Swiss Rowing
World Rowing
Sportartenmanager Bernhard Hug

Den Ball durch geschicktes Fahren und Passen im vierköpfigen Team über die gegnerische Torlinie zu bringen, erfordert fahrerische Fertigkeiten und ein gutes Ballhandling. Heftige Zusammenstösse zwischen den speziell geschützten Rollstühlen gehören zu den üblichen Mitteln der Verteidigung. Geeignet ist die faszinierende und actionreiche Hallensportart für Personen mit Beeinträchtigungen an drei Extremitäten. Das Spiel dauert vier Mal acht Minuten. In der Schweiz gibt es fünf Teams, die regelmässig trainieren und an der nationalen Meisterschaft teilnehmen sowie eine Nationalmannschaft.

wheelchairrugby.ch
WWR World Wheelchair Rugby
Schiedsrichter-Ausbildung Rugby
Sportartenmanager Martin Wenger

Der Monoskibob mit Schale, Gestell und Dämpfung ersetzt bei Rollstuhlfahrerinnen die Funktion der Beine und des Skischuhs. Damit geht es mit bis zu 100 km/h die Piste hinunter. Mit dem optimalen Ski kann auf jeder Piste gecarvt oder in Rennen schnelle Schwünge in den Hang gezogen werden. Ob Freizeitspass in den verschneiten Bergen oder Leistungssport – der Para Skisport bietet beides.

In der paralympischen Sportart tragen Monoskibobfahrer Slalom-, Riesenslalom-, Super-G-, Super-Kombi- und Abfahrtsrennen aus. Ein Kalkulationssystem, das über die Klassifikation und die gefahrene Zeit berechnet wird, ermöglicht den Vergleich unter den Athletinnen und Athleten.

Das Swiss Paralympic Ski Team wird von Rollstuhlsport Schweiz in Zusammenarbeit mit PluSport Behindertensport Schweiz (stehende oder sehbehinderte Athlet*innen) geführt.

Swiss Paralympic Ski Team
World Para Alpine Skiing
Sportartenmanager Bernhard Hug 

Mit dem Langlaufschlitten in der gespurten, klassischen Loipe durch die weisse Schneelandschaft zu gleiten, ist ein Genuss. Menschen mit einer Paraplegie können diesen Sport selbständig auszuüben. Oft kann das eigene Auto direkt am Loipenrand abgestellt werden, um von dort loszuziehen. In der seit 1976 paralympische Sportart werden Wettkämpfe über Kurz-, Mittel- und Langdistanzen im Einzel für Damen und Herren sowie je ein Staffelwettkämpfe ausgetragen.

World Para Nordic Skiing
Sportartenmanager Martin Wenger

Sportschiessen ist eine der ältesten paralympischen Sportarten und wird von Personen mit Para- und Tetraplegie ausgeübt. Während die Zielscheiben der Gewehrdisziplinen 10 m (Luftgewehr) und 50 m (Kleinkaliber) entfernt sind, existieren für die Pistole drei Disziplinen und Entfernungen (10 m, 25 m, 50 m). In jeweils sechs Durchgängen werden je zehn Schüsse abgefeuert. Die insgesamt 60 Schüsse unterstehen einem Zeitlimit. 

Die meisten Trainings und Wettkämpfe finden integrativ mit Personen ohne Beeinträchtigungen statt, jedoch mit einer separaten Wertung. Die Sportart kann in vielen Clubs der Schweiz als Breitensport praktiziert werden.

sportschiessen.spv.ch
WSPS World Shooting Para Sport
Sportartenmanager Martin Wenger

Ein Match im Rollstuhl-Tennis folgt den Regeln des Internationalen Tennis-Verbandes (ITF). Eine einzige Ausnahme gibt es jedoch: Der Ball darf zweimal aufspringen, bevor er zurückgespielt wird. Die Schlagbewegung zusammen mit der Fortbewegung im Rollstuhl verlangt ein technisches und koordinatives Training. In der Schweiz gibt es in allen Landesteilen mehrere ausgebildete Trainerinnen und Trainer, die Gruppen- und Einzeltrainings anbieten.

Rollstuhl-Tennis wurde 1976 in den USA erfunden. 1992 fanden in Barcelona erstmals paralympische Wettkämpfe statt. Mittlerweile werden auf der ganzen Welt viele Turniere für Frauen und Männer im Einzel und Doppel ausgetragen.

tennis.spv.ch
ITF Wheelchair Tennis
Sportartenmanager Luca Anthonioz 

Der kleine Ball muss über das Netz und zwar möglichst so, dass der Gegner Fehler macht oder den Ball gar nicht erreicht. Tischtennis richtet sich an Menschen mit Para- oder Tetraplegie als auch an stehende Athletinnen und Athleten. Die seit 1960 paralympische Sportart gehört zu den ältesten Disziplinen des Rollstuhlsports. Viele Rollstuhlclubs bieten Trainings für Einsteiger und Fortgeschrittene an. Eine grosse Bedeutung hat Tischtennis in der Rehabilitation. Anfänger können im Schweizer Paraplegiker-Zentrum in Nottwil wöchentlich erste Erfahrungen sammeln. Tischtennis eignet sich auch hervorragend als gemeinsame Aktivität für Menschen mit und ohne Rollstuhl.

tischtennis.spv.ch
ITTF Para Table Tennis
Sportartenmanager Luca Anthonioz 

Wasserskifahren für Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer wird auf einer ruhigen Wasserfläche ausgeübt. Mit dem auf einem breiten Ski installierten Sitz kann die rasante Sportart von Paraplegikerinnen und teilweise auch von Tetraplegikern erlernt und ausgeübt werden. Der Wettkampf besteht aus den drei Disziplinen Slalom, Figuren und Sprung. Rollstuhlsport Schweiz bietet Schnupperkurse an.

IWWF Disabled Waterski Council
IWSF International Waterski & Wakeboard Federation
Sportartenmanager Andreas Heiniger 

WCMX ist BMX mit dem Rollstuhl. Die junge und bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen beliebte Sportart hat mit den Aktivitäten des WCMX-Pioniers Aaron Fotheringham (USA) einen grossen Aufschwung erfahren. WCMX, BMX, Skateboard – alle üben ihre Tricks auf denselben Anlagen. Erst ein besonders stabiler WCMX-Rollstuhl hält den Belastungen auf den Rails, Rampen und Halfpipes stand. Die Sportart hofft auf die Aufnahme an den paralympischen Spielen in Los Angeles 2028.

WCMX International
Sportartenmanager Marco Bruni

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