Paralympics

Schweizer Heldengeschichten sind an den Paralympics keine Seltenheit. Immer wieder beweisen unsere Rollstuhlsportlerinnen und Rollstuhlsportler, dass sie über sich hinauswachsen, Rekorde brechen und zu den Weltbesten gehören.

Alle vier Jahre misst sich die Weltelite in Sommer- bzw. Wintersportarten. Die Paralympics gehören zu den weltgrössten Sportanlässen. Swiss Paralympic selektioniert für die Schweizer Delegation die besten Athletinnen und Athleten von Rollstuhlsport Schweiz (sitting) und PluSport Behindertensport Schweiz (standing).

Paris 2024: 28.8.–8.9.2024

27 Athletinnen und Athleten starten für die Schweiz an den Paralympics in Paris. In der französischen Hauptstadt strebt die Delegation von Swiss Paralympic wie bei der letzten Austragung 14 Medaillen an.  549 Medaillensätze in 22 Sportarten werden in zwölf Tagen vergeben. 

Unser Ziel ist, mindestens die Gesamtleistung von Tokio in Paris zu wiederholen. Die 14 Medaillen sind auch diesmal realistisch.
Peter Läuppi
Chef de Mission
Catherine Debrunner an den ParAthletics 2024

Leichtathletik
In Tokio vor drei Jahren gewann Marcel Hug viermal Gold (800 m, 1500 m, 5000 m und Marathon) und der 38-jährige Thurgauer wird bei seiner sechsten Teilnahme an Paralympics versuchen, diese Ausbeute zu wiederholen. Die Hauptprobe in Paris vor einem Jahr an der WM glückte Hug mit drei Goldmedaillen auf der Bahn jedenfalls vollauf.

Manuela Schär nahm vor drei Jahren gar fünf Medaillen aus Tokio nach Hause, dreimal Silber (1500 m, 5000 m und Marathon), zweimal Gold (400 m und 800 m). Für die 39-jährige Luzernerin, die an der WM unter anderem zweimal Gold holte (400 m und 800 m), werden ihre sechsten Paralympics zur Dernière auf der Bahn. Danach will sich Schär nur noch auf die Marathondistanz konzentrieren.

Die dritte grosse Medaillenhoffnung im zehnköpfigen Leichtathletik-Team ist Catherine Debrunner. In Tokio gewann die 29-jährige Thurgauerin einmal Gold (400 m) und einmal Bronze (800 m). An der WM vor einem Jahr war sie mit fünf Medaillen (viermal Gold, einmal Silber) die erfolgreichste Athletin überhaupt. Entsprechend wird Debrunner, wie Hug mehrfache Weltrekordhalterin, auch bei ihrer zweiten Teilnahme unter den paralympischen Agitos ihr grosses Potenzial abrufen wollen.

Ilaria Renggli (l.) und Cynthia Mathez (r.) 

Para-Cycling
Die Para-Cyclerinnen und Para-Cycler stellen die zweitgrösste Sportart in der Schweizer Delegation, und auch sie wollen sich Medaillen um den Hals hängen lassen. Die Handbiker*innen Fabian Recher, Benjamin Früh und Sandra Stöckli haben in dieser Saison im Weltcup mit starken Leistungen auf sich aufmerksam gemacht.

Badminton
Im Badminton haben sich Cynthia Mathez und Ilaria Renggli als eines der besten Doppel der Welt etabliert. Die 38-jährige Jurassierin und die 24-jährige Aargauerin bilden seit knapp drei Jahren ein Duo und haben sich als Zweite von sechs Teams einen Startplatz in Paris gesichert. Auch wenn die Konkurrenz aus Asien stark ist, rechnen sich die beiden durchaus Chancen aus. In Tokio hatte Mathez das Podest mit ihrer damaligen Partnerin Karin Suter-Erath als Vierte knapp verpasst.

Weitere Sportarten
Claire Ghiringhelli, die einzige Tessinerin im Team, hat sich im Einer für die Ruderwettkämpfe qualifiziert, die seit 2008 zum paralympischen Programm zählen. Für Rollstuhl-Tennisspielerin Nalani Buob, die Nummer 22 der Weltrangliste, stehen in Paris die zweiten Paralympics an. Sportschützin Nicole Häusler wurde zum dritten Mal selektioniert.

Milano Cortina 2026

Für die Winterspiele 2026 hat Italien den Zuschlag erhalten. In den Städten Mailand und Cortina d’Ampezzo werden vom 6. März bis 15. März in sechs Sportarten Wettkämpfe ausgetragen.

Die Schweiz an den Paralympics

81
Goldmedaillen

Biathlon
Bogenschiessen
Handbike
Langlauf
Leichtathletik
Ski Alpin
Sportschiessen
Tischtennis
90
Silbermedaillen

Biathlon
Bogenschiessen
Gewichtheben
Handbike
Langlauf
Leichtathletik
Schwimmen
Ski Alpin
Sportschiessen
Tischtennis
97
Bronzemedaillen

Bogenschiessen
Gewichtheben
Handbike
Langlauf
Leichtathletik
Schwimmen
Ski Alpin
Sportschiessen
Tennis
Tischtennis

Geschichte der Paralympics

Als die ersten «Stoke Mandeville Games» 1948 mit 16 Rollstuhlfahrern durchgeführt wurden, hätte niemand gedacht, dass dies der Vorläufer der heutigen Paralympics sein wird. Initiator war Sir Ludwig Guttmann, Chefarzt einer Spezialklinik für Verletzungen der Wirbelsäule im südenglischen Aylesbury. Bereits 1960 wurden dann die ersten «Paralympics Games» in Rom durchgeführt. Am Start waren rund 400 Athletinnen und Athleten aus 23 Nationen. Auch die Schweiz war in Rom vertreten.

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