Benevol Awards

Diese Auszeichnungen erhalten Freiwillige und Ehrenamtliche, die in den Rollstuhlclubs mit viel Engagement dafür sorgen, dass das Vereinsleben funktioniert. Wer mindestens 10 Jahre in einem Club mitgewirkt und mindestens 100 Arbeitsstunden geleistet hat, kommt dafür in Frage. 

Auch im Jahr 2023 durften wir 6 engagierten Mitgliedern den Benevol Award überreichen. Rolf Zbinden erzählt uns, wie er seinen Rollstuhlclub geprägt hat und weshalb Freiwilligenarbeit wichtig ist. 
V.l.n.r.: Olivier Dufour, Chantal Guillaume, Barbara Rogers, Richard Emery, Andrea Emmenegger und Rolf Zbinden zusammen mit Olga Manfredi (Präsidentin SPV) und Laurent Prince (Direktor SPV).

Im Jahr 2023 erhielten folgende Freiwillige und Ehrenamtliche einen Award:

Chantal Guillaume (Club en fauteuil roulant de la Côte)
Chantal Guillaume ist eine Macherin. Nicht nur ist die 67-Jährige aus Lausanne seit 2014 Sekretärin des Clubs, sondern sie packt auch dort an, wo tatkräftige Hilfe nötig ist. So repariert und unterhält sie beispielsweise die Rollstühle der Powerchair Hockey-Mannschaft. Zum Rollstuhlclub kam sie durch ihren Sohn Mathieu Favre, der mit einer Behinderung lebt und heute Sportchef des Club en fauteuil roulant de la Côte ist. Als Ausgleich macht Chantal Guillaume Langlauf und geniesst die Blumen in ihrem Garten.

Barbara Rogers (Rollstuhlclub Winterthur-Schaffhausen)
Seit genau 20 Jahren steht die gebürtige Engländerin Barbara Rogers jeden Dienstag in der Schwimmhalle und trainiert die Mitglieder des Rollstuhlclubs Schaffhausen. Auch die jährlich stattfindende Hofolympiade, frühere «Clubmeisterschaft», gehört in ihren Aufgabenbereich. Bei diesem perfekt organisierten Anlass verwöhnt sie die Clubmitglieder mit einem riesigen Buffet an selbstgemachten Köstlichkeiten. Sie ist aber auch da, wenn freiwillige Hilfe benötigt wird, sei es beim Samariterkurs oder dem Besuch einer Schulklasse.

Andrea Emmenegger (Rollstuhlclub Zentralschweiz)
Die leidenschaftliche Tänzerin Andrea Emmenegger ist seit 2002 im Vorstand des Rollstuhlclubs Zentralschweiz. Nach einem Jahr als Aktuarin wurde sie zur Vizepräsidentin gewählt. Von 2008 bis 2016 amtete sie als Präsidentin des Clubs.  Da das alles noch nicht reicht an Freiwilligenarbeit ist sie auch noch aktiv im Altpfadiverein und bringt ihre Erfahrung im Stiftungsrat der Stiftung Contenti Luzern ein. Sie blickt aber auch auf eine erfolgreiche Sportkarriere als Leichtathletin zurück. Höhepunkt war die Bronzemedaille an der WM 1994 in Berlin.

Richard Emery (Club en fauteuil roulant Valais Romand)
Seit 2010 ist der 59-Jährige Richard Emery im Club en fauteuil roulant Valais Romand. Aufgrund seiner breiten Erfahrung im Bereich Kampfkunst entwickelte er eine Version des Kyusho, die auch von Menschen im Rollstuhl ausgeübt werden kann. In drei Stufen erlernen interessierte Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer komplexe Techniken der Selbstverteidigung. Seit 13 Jahren führt er mit seinem Team diese Kurse durch und stärkt damit bei vielen Mitgliedern das Selbstwertgefühl und gibt ihnen Sicherheit, für den Ernstfall gewappnet zu sein.

Olivier Dufour (Club en fauteuil roulant Genève)
Ab 2013 ist der ehemalige Krankenpfleger und pflegende Angehöriger Olivier Dufour Präsident des Club en fauteuil roulant Genève. Zu diesem Amt kam er, da er mit seiner Vorgängerin im Grossen Rat von Genf zusammenarbeitete. Auch heute noch ist er politisch aktiv und setzt sich so für die Rechte von Menschen mit Behinderung ein. Dank der Zusammenarbeit mit vielen Organisationen fördert er die Inklusion von Menschen mit Behinderung auf allen Ebenen. Er modernisierte während seines Präsidiums die Strukturen des Clubs und führte diesen zusammen mit der Direktorin umsichtig bis 2021. Auch heute ist er im Vorstand tätig und prägt die Geschicke des Clubs weiterhin mit.

Rolf Zbinden (Rollstuhlclub Züri Oberland)
Der 65-jährige Rolf Zbinden ist ein geselliger Mensch. Das zeigt sich in seinen vielen Engagements. Nicht nur war er 15 Jahre lang Präsident des Rollstuhlclubs, sondern prägte auch die sportlichen Belange des Clubs. Dabei wollte er nach seiner Rehabilitation 1978 nichts mit anderen Rollstuhlfahrern zu tun haben. Sein neuer Chef nach der beruflichen Neuorientierung war selbst querschnittgelähmt und überredete ihn zu einem ersten Training. Er blieb dem Sport 40 Jahre lang treu. Auch zum Präsidium kam er unverhofft. Als Rolf Zbinden gerade Urlaub in den USA machte, schlug ihn sein Vater, damals Kassier, an der GV als Präsident vor. Dass er gewählt worden war, erfuhr er erst Tage später. Seit seinem Rücktritt stellt der Inhaber eines Treuhandunternehmens sein Know-how als Revisor zur Verfügung.