Nico Schmid kann zurück ins Elternhaus

Der Umbau war anspruchsvoll, sorgte aber beim jungen Tetraplegiker und seiner Familie für Glücksgefühle: Nico Schmid kann wieder in Weggis wohnen und leben. In der Umgebung, in der er sich am wohlsten fühlt. 

Nico Schmid will nach der Reha im Schweizer Paraplegiker-Zentrum zurück ins Elternhaus

Das Elternhaus von Nico Schmid steht in Weggis, schon mehrfach hat es die Familie in Eigenregie umgebaut. Entstanden ist so eine emotionale Bindung. Als Nico Schmid im Sommer 2020 verunfallt und zum Tetraplegiker wird, stellt sich aber auf einmal die Frage: Muss die Familie nun einen Umzug in Erwägung ziehen, weil der Alltag für den jungen Mann sonst zu kompliziert wird? Die Antwort ist rasch gefunden: Nein. Nico möchte nach der Reha wieder in vertrauter Umgebung wohnen. Also heisst das: Das Haus wird an die Bedürfnisse des 23-Jährigen angepasst.

Ausgangszustand: Eine lange Treppe und keine Parkmöglichkeiten

Ein Lift als Lösung
Den Umbau übernehmen die Spezialisten des Zentrums für hindernisfreies Bauen (ZHB) unter der Leitung von Felix Schärer. Es stellen sich happige Herausforderungen, weil das Haus in Hanglage steht und über eine 25 Meter lange Treppe erreichbar ist. Parkplätze unmittelbar davor gibt es keine, dafür umso mehr Treppen und Schwellen im Haus. Die knifflige Aufgabe: das Gebäude von der Strasse bis unter Dach erschliessen – mit einem einzigen Lift, der von der neuen Garage in alle Stockwerke führt.

Nach sorgfältiger Planung stellt sich eine grosse Frage: Wie soll das finanziert werden? Die Invalidenversicherung finanziert «nur» Treppenlifte, was in diesem Fall wenig Sinn ergeben hätte. Die Familie reicht ein Unterstützungsgesuch bei der Schweizer Paraplegiker-Stiftung (SPS) ein und erhält im Dezember 2020 positiven Bescheid.

Endlich wieder zu Hause
Im April 2021 beginnen die aufwendigen Arbeiten, zu denen auch gehört, dass viele Schwellen beseitigt werden und das Haus dadurch rollstuhlgängig wird. Im Spätherbst kann Nico Schmid einziehen. 

Ich habe ein eigenes Stockwerk für mich allein mit Badezimmer und einem eigenen Wohnzimmer, in dem ich mit meinen Kollegen allein sein kann. So bin ich unabhängig, obwohl ich bei meinen Eltern wohne.
Nico Schmid
Tetraplegiker

Zufriedene Kunden
Die Familie ist dankbar, dass die Zusammenarbeit mit dem ZHB so gut geklappt hat. Die Komplimente sind für Felix Schärer und sein Team das, was sie immer wieder antreibt, auch vermeintlich Unmögliches möglich zu machen: «Zufriedene Kunden sind das Wichtigste. Dies ist für unsere Architektinnen und Architekten Herausforderung und Sinnstiftung zugleich.»