Als Freiwillige im Einsatz

Angelika Rosko begleitete zum ersten Mal eine Tetraplegikerin auf einer Städtereise. Sie erlebte sieben anstrengende, aber auch wunderbare Tage.

Kurs «Pflege und Begleitung auf Tetrareisen»

Sie hat schon manchen Flecken der Welt gesehen, ist während Wochen, ja Monaten unterwegs gewesen, oft mit dem Rucksack, und immer mit grossem Interes­se für Neues. Jetzt ist Angelika Rosko 59, und weder Spontaneität noch Aben­teuerlust haben nachgelassen.

Vor sechs Jahren legt die gelernte Pflegefachfrau Angelika Rosko ihre Arbeit nieder. Nach dem Tod ihres Mannes sagt sie sich: «Ich will bewusst mein Leben leben und geniessen.» Die gebürtige Norddeutsche aus der Lüneburger Heide, die 1986 in die Schweiz zog und mittlerweile im luzernerischen Hellbühl wohnt, nimmt sich Zeit für Dinge, die sie für sinnvoll hält. Als eine Kollegin ihr erzählt, dass die SPV für ihre Reisen immer wieder Begleitpersonen sucht und Ausbildungskurse anbietet, meldet sie sich an.

Nach dem Kurs lässt sie sich auf unsere Lis­te der freiwilligen Pflegepersonen (Laienpflegende genannt) für Tetrareisen setzen. Auf einmal erhält Angelika Rosko einen Anruf. Eine SPV-Kundin fragt, ob sie sich vorstellen könne, sie einmal auf einer Reise zu begleiten. Und ob sie allenfalls bereit wäre für eine Begegnung, um herauszufinden, ob die Chemie zwischen den beiden überhaupt stimmt. Die beiden treffen und verstehen sich. Die Kundin schlägt Madrid als Destination vor – es kann losgehen. Im April 2023 erlebt Angelika Rosko ihre Premiere als «Laienpflegende». 

Ich möchte mithelfen, dass diese Leute reisen können, wie ich das schon oft tun durfte und immer noch darf.
Angelika Rosko
freiwillige Pflegeperson für Tetrareisen 
Reisegruppe Madrid 2023

Angelika Rosko ist präsent, sieben Tage lang und während 24 Stunden. Sie hilft, wo sie kann, und fühlt sich bestens aufgehoben in der Gruppe. Zwei junge Pflegefachfrauen gehören auch zur Delegation, und sie sind so etwas wie eine zusätzliche Sicher­heit, falls ein gravierendes Problem auftritt. «Sie haben uns allen ein gutes Gefühl gegeben», lobt Angelika Rosko, die aber ohne deren Support durchkommt. «Ausserdem konnte ich nichts falsch machen: Die Frau leitete mich sehr exakt an, ich wusste stets, was ich tun musste.»

Die Dankbarkeit der Teilnehmenden
Das Programm ist höchst abwechslungsreich, Langeweile kommt nie auf. «Es war toll organisiert, und toll war auch unser Ho­tel», sagt sie, «die Reiseleitung hat alles unternommen, damit sich die Gruppe nicht nur wohlfühlt, sondern auch viel erlebt.» 

Die Woche in Madrid ist intensiv und kostet Substanz, so sagt es Angelika Rosko. Nach der Landung in der Schweiz bringt sie die Frau, um die sie sich gekümmert hat, nach Hause. Als sie selbst wieder in Hellbühl ist, spürt sie die Anstrengungen und denkt: «Ich könnte nicht gleich wieder eine solche Reise mitmachen.»

Aber das ändert sich. Sie realisiert, wie gut die Erfahrung war, und sie erinnert sich an die Dankbarkeit der Teilnehmenden, denen etwas Wunderbares ermöglicht wurde. Darum steht ausser Frage: Angelika Rosko stand nicht das erste und einzige Mal als Freiwillige im Einsatz.

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