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    14.6.2024

    So schön sieht Inklusion aus: Design für alle

    Wie essen, wenn die Hände zittern? Wie aufstehen, wenn die Beine schwanken? Eine Ausstellung in Zürich zeigt Stühle, Teller und Prothesen, die den Alltag erleichtern.

    Design schliesst viele ein – wenn denn «gut» gestaltet wurde. Wie das gehen kann, zeigt bis am 20. Oktober 2024 die lustvolle Ausstellung «Design für alle? Vielfalt als Norm». im Museum für Gestaltung in Zürich. 

    Drei inklusive Designs, die in der Ausstellung zu sehen sind: 

    Dversa Studio aus Bern hat das elegante Geschirrset «kwer» entwickelt. Die Suppenschüssel hat am Boden eine Schräge, damit man sie nicht kippen muss, um an den letzten Löffel zu gelangen. Beim Teller ersetzt ein feiner Rand in der Mitte das Messer, wenn man die Erbsen auf die Gabel schieben will.

    «Circleg» geht hier mit seinen Beinprothesen mit selbstbewusstem Schritt voran. Die Idee entstand 2018 in einem Bachelorprojekt an der Zürcher Hochschule der Künste, inzwischen hat das Start-up erste Partnerschaften mit Krankenhäusern in Westafrika, wo der Bedarf hoch ist. Die künstlichen Waden, Füsse und Gelenke werden, so weit wie möglich, aus rezyklierten Materialien hergestellt. Sie sind individualisierbar und modular, jedes einzelne Teil kann repariert werden von ausgebildeten Partnern vor Ort. Es ist ein Gestalten, das nicht beim Produkt endet, sondern den Menschen mitdenkt.

    Ein Stuhl ist zunächst simpel und ergreifend einfach ein schöner Stuhl. Da wurde solides Holz verbaut und ein bequemes Polster eingesetzt. Der Stuhl der Luzernerin Sarah Hossli für Girsberger macht aber nicht nur das Sitzen angenehm, sondern auch das Aufstehen leichter, insbesondere im Alter, wenn die Beine müde werden. Die verlängerte Armlehne hilft beim Hochdrücken aus dem Polster. Sie ist durchgängig um das Möbel geführt und wird so beim Gang durch das Wohnzimmer von allen Seiten zur Stütze.