Manuela Schär im Interview
Marcel Hug im Interview
Die Schweizer Para-Leichtathletinnen und -Leichtathleten stehen in Nottwil den dritten Tag in Folge im Einsatz. Von Ermüdung ist nichts zu spüren, wie die tollen Resultate zeigen.
Weltrekord für Catherine Debrunner
Die Britin Samantha Kinghorn setzte das Tempo über 1500 Meter von Anfang an hoch an. Mithalten konnten die beiden Schweizerinnen Catherine Debrunner und Manuela Schär sowie die Amerikanerin Susannah Scaroni. Abwechselnd übernahmen sie den Lead. Auf den letzten 100 Metern zeigte sich, dass Catherine Debrunner noch am meisten Reserve in den Armen hatte. Mit einer Zeit von 03:05.41 pulverisierte sie ihren eigenen Weltrekord vom Februar. Sie freute sich über die tolle Zeit, aber nicht nur darüber: «Es war ein cooles Rennen. Wir haben bei den Frauen in unserer Klasse eine extreme Leistungsdichte und spornen uns gegenseitig an, vor allem über die längeren Distanzen. Das macht unheimlich viel Spass.» Sie war mit einem klaren Fokus in den Wettkampf gestartet: «Mein Hauptziel war zu gewinnen, aber ich sage natürlich nicht nein zum Weltrekord.» Zweite wurde Susannah Scaroni vor Manuela Schär. Ein paar Stunden vorher durfte sich Catherine Debrunner bereits über einen zweiten Platz über 100 Meter vor Samantha Kinghorn freuen, auch dieses Rennen mit einer sehr guten Zeit.
Europarekord für Manuela Schär und Weltrekord für Susannah Scaroni
Da aufgrund von technischen Problemen am Freitag für das 5000 Meter Rennen der Frauen in der Klasse T53/54 keine gültigen Zeiten vorlagen, wurde dieser Wettkampf heute wiederholt. Mit einem Blitzstart gab Manuela Schär ein schnelles Tempo für das Rennen vor. Schon rasch schloss die Amerikanerin Susannah Scaroni auf und die beiden wechselten sich in der Führungsarbeit ab. Am Schluss siegte die Amerikanerin knapp und mit einem neuen Weltrekord in einer Zeit von 10:25.00. Sie verbessert damit die Rekordzeit, die Catherine Debrunner im Februar in Sharjah (VAE) aufgestellt hatte und die heute auf den Start verzichtete. Manuela Schär verzeichnete mit 10:25.24 einen neuen Europarekord und ist überglücklich über das Resultat: «Dass ich meine Bahnkarriere mit einer neuen persönlichen Bestzeit, also wirklich auf dem Zenit abschliessen kann, macht mich stolz. Ich werde noch die Bahnrennen an den Paralympics in Paris bestreiten und dann nur noch Marathons fahren. Aber ich bin auch etwas wehmütig, dass dies meine letzten ParAthletics in Nottwil vor Heimpublikum sind.» Die Krienserin hat lobende Worte für ihre Konkurrentin: «Ich bin ein Fan von Susannah, sie ist wohl die bislang beste 5000-Meter-Fahrerin, sie arbeitet hart und hat diesen Weltrekord verdient.»
Marcel Hug mit weiterem Sieg
Der Start im Rennen über 1500 Meter der Klasse T53/54 war eher verhalten. Marcel Hug ging zwar zu Beginn in Führung, gab aber immer wieder die Innenbahn frei, um andere Athleten nach vorne zu lassen. Mit wenig Erfolg, wie er bestätigt: «Ich fuhr bewusst ein taktisches Rennen und versuchte passiver zu sein als sonst. Ich hätte es geschätzt, wenn wir die Führungsarbeit hätten aufteilen können.» Leider ging dieser Plan nicht auf. Den Grund dazu vermutet der Nottwiler bei der Zurückhaltung der Konkurrenten: «Momentan stelle ich fest, dass alle beobachten, was ich mache. Und so bleibt es an mir, den Verlauf des Rennens von der Spitze aus zu bestimmen.» Aber auch das funktioniert für den Ausnahmekönner; die letzten 850 Meter bestimmt er das Tempo. Spannend wird es dann nochmals auf der letzten Bahnrunde: «Es waren sehr schnelle 400 Meter und ich bin sehr zufrieden mit dem Topspeed am Schluss, dank dem eine gute Zeit resultierte. Dies trotz des etwas langsameren Starts.» Marcel Hug gewinnt das Rennen in einer Zeit von 02.51.63.
Bahn-Karriere geht zu Ende
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