Sport
Leichtathletik
28.5.2024

ParAthletics 2024: Letzter Meilenstein vor den Paralympics

Vom 6. bis 9. Juni 2024 messen sich in Nottwil Marcel Hug, Catherine Debrunner und Manuela Schär mit der internationalen Konkurrenz. Für viele sind die ParAthletics eine wichtige Standortbestimmung für die Paralympics 2024 in Paris.

Rund 350 Topathleten aus der ganzen Welt treten beim Grand Prix in Nottwil an und wollen sich für die Paralympischen Spiele in Paris empfehlen. Die Schweiz hat viele potenzielle Siegerinnen und Sieger, was Spannung verspricht. Im letzten Jahr feierte das Heimpublikum fünf Weltrekorde und mehr als doppelt so viele Podestplätze.

Konkurrenz bei den Schweizer Frauen
Catherine Debrunner aus Geuensee war die Überfliegerin der letzten ParAthletics mit einer beeindruckenden Bilanz: Fünf Starts, fünf Siege, davon zwei mit neuem Weltrekord! Und das innert drei Tagen. Wo die Klassen T54 und T53 zusammengelegt wurden, lieferte sie sich harte Duelle mit der Krienserin Manuela Schär, konnte diese aber jeweils für sich entscheiden. Auch Manuela Schärs Bilanz liess sich mit einem Sieg, zwei zweiten und einem dritten Platz sehen. Ihre Ziele für die Heimevent in diesem Jahr formuliert sie vorsichtig: «Ich habe seit den Marathons anfangs Jahr keine Wettkämpfe bestritten und fokussiere voll und ganz auf die Paralympics. Da es noch mehr als zweieinhalb Monate bis zu den Spielen in Frankreich dauert, bedeutet mir der Quervergleich mit der Konkurrenz wenig. Die Bahnrennen in Nottwil erachte ich eher als Ergänzung zur langen Trainingsphase, freue mich aber auf das Wettkampffeeling.»

Am Start werden die wichtigsten Konkurrentinnen der beiden Schweizerinnen sein wie die Australierin Madison de Rozario und die beiden Amerikanerinnen Susannah Scaroni und Tatyana McFadden. Aus Schweizer Sicht hat auch die Solothurnerin Licia Mussinelli auf sich aufmerksam gemacht. Sie gewann bei den Weltmeisterschaften mitte Mai in Kobe Bronze, ihre erste Medaille bei einer Elite-WM. Auch Patricia Eachus und Alexandra Helbling sind gute Resultate zuzutrauen. 

Einsame Spitze bei den Männern
Der als «Silver Bullet» bekannte Marcel Hug übertraf 2023 die Erwartungen. Wie Catherine Debrunner blieb der Nottwiler am Heimmeeting ungeschlagen und feierte zwei neue Weltrekorde. Oft liess er die Konkurrenz schon zu Beginn der Rennen stehen und blieb bis zur 
Ziellinie unangefochten. Es wird sich nun zeigen, ob die Herausforderer ihre Hausaufgaben gemacht haben und im Hinblick auf die Paralympics näher an den Topathleten heranrücken. Er selber misst dem Grand Prix in Nottwil eine grosse Bedeutung zu: «Es ist die letzte Standortbestimmung auf internationalem Niveau. Ich werde schauen, wo ich und meine Konkurrenten stehen. Weltrekorde haben in diesem Jahr zwar keine Priorität, aber wenn sich eine gute Gelegenheit ergibt, ergreife ich sie natürlich. Vermutlich werde ich zudem das eine oder andere ausprobieren, sowohl taktisch als auch was das Material anbelangt.»

Die Schweiz hat weitere Podestanwärter wie Fabian Blum (Oberkirch), der an der WM 2023 eine Silbermedaille und einen Quotenplatz für die Schweiz holte, oder Routinier Beat Bösch (Nottwil).

Spektakel garantiert
In den Grand Prix sind auch die Schweizer Meisterschaften sowie Junioren Schweizer Meisterschaften der Rollstuhlsportlerinnen und -sportler integriert. Auch Athletinnen und Athleten von PluSport, die ihren Sport stehend ausüben, nehmen am Anlass teil. Darunter bekannte Namen wie Sofia Gonzalez, Philipp Handler, Elena Kratter, Abassia Rahmani und Elijah Thommen. Insgesamt starten 32 Teilnehmende für die Schweiz.

Wenn man den Grand Prix in Nottwil mit anderen vergleicht, fällt auf, dass fast nirgendwo sonst so viele Bestergebnisse zu verzeichnen sind. Andreas Heiniger, Leiter Leistungssport bei der SPV erklärt dies so: «Die schnelle Bahn in Nottwil verleitet Athletinnen und Athleten dazu, bestehende Rekorde zu attackieren. Daher sind gerade die Bahnrennen hier immer sehr spektakulär. Viele Athletinnen und Athleten nutzen den Anlass, um sich für die nationale Selektion im Hinblick auf die Paralympics in Paris 2024 zu empfehlen.»


Volksfest
Die Wettkämpfe können wie immer kostenlos besucht werden. Es ist eine gute Gelegenheit, die Stars des Parasports von nächster Nähe zu erleben. Die Gastwirtschaft sorgt dafür, dass niemand hungrig oder durstig bleibt. Für Familien mit Kindern gibt es am Samstag und Sonntag eine Hüpfburg und einen Rollstuhlparcours.

Links auf Startlisten, den Livestream, Resultate und Fotos zur freien Verfügung werden ab der Eröffnung publiziert auf: 

www.parathletics.ch

Vollständige Medienmitteilung mit allen Schweizer Athlet*innen