In Zusammenarbeit mit Pro Infirmis baut das Festival seine Massnahmen für Barrierefreiheit aus. Ziel ist, die Events auch für Menschen mit Behinderung zugänglich zu gestalten.
Pro Infirmis erarbeitet individuelle Vereinbarungen mit Kulturinstitutionen, die sich zur Umsetzung inklusiver Massnahmen verpflichten wollen. Ihre Fachstelle Kultur inklusiv anerkennt nun die langjährige Arbeit, das Locarno Film Festival zugänglicher zu machen, mit dem Label «Kultur inklusiv». Das Festival verpflichtet sich ausserdem zur Charta zur kulturellen Inklusion, verstärkt dabei seine Sensibilisierungsarbeit und setzt sich für hindernisfreie Architektur ein. Neuinterpretationen der Festivalinhalte sollen zudem den Austausch zum Thema «Inklusion» fördern. Das Festival wird unter anderem folgende Massnahmen einführen: Mehr Vorführungen mit Audiodeskription und Untertiteln, Relaxed Screenings, Verwendung von Leichter Sprache und Übersetzung in LIS (Italienische Gebärdensprache).
Sara Bellicini, Verantwortliche des Programming Office Pardi di domani und Verantwortliche für Inklusion am Locarno Film Festival: «Diversität bereichert durch ihre Vielfalt unsere menschliche Erfahrung. Sie ermöglicht uns, neue Denk- und Lebensweisen zu entdecken, um als Individuen und als Gemeinschaft zu wachsen. Diversität sichtbar zu machen, bedeutet, ein Bewusstsein für Vielfalt zu schaffen und unsere Gesellschaft somit gerechter und einladender zu gestalten. Aus diesem Grund setzt sich das Festival für ein barrierefreies Event ein und zeigt somit seine Wertschätzung gegenüber der Diversität aller Teilnehmenden.»
Wichtige Initiativen in verschiedenen Handlungsfeldern
Kulturangebot
In der letztjährigen Ausgabe bot das Locarno Film Festival dem Publikum ein Panel mit Kulturschaffenden mit Behinderungen an, in dem Inklusion thematisiert wurde. Auch für die Ausgabe 2023 ist ein solches Panel vorgesehen.
Zugänglichkeit
Auch in diesem Jahr werden ausgewählte Filme aus der offiziellen Auswahl als Relaxed Screenings angeboten. Während dieser Vorführungen scheint gedämpftes Licht, Geräusche werden akzeptiert und die Säle können ohne Weiteres verlassen und wieder betreten werden.
- Das Festival wird die Zusammenarbeit mit Regards Neufs weiter vertiefen und mehr Filme mit Audiodeskription und Untertiteln zur Verfügung stellen. So werden die Filme für Menschen mit Seh- und/oder Hörbehinderungen zugänglich.
- Für spezielle Momente auf der Bühne soll die Übersetzung in LIS eingeführt werden.
- Ausserdem wird die Einführung eines Begleitdienstes für Personen mit Behinderung evaluiert.
- Für die Erarbeitung der Massnahmen zur Barrierefreiheit und für die Sensibilisierung des Personals werden Experten/innen mit Behinderung hinzugezogen und angemessen entlöhnt.
Hindernisfreie Architektur
Bis 2026 werden die bestehenden Infrastrukturen zugänglicher gemacht und das Festival verpflichtet sich, für neue Installationen diesen Aspekt von Beginn weg zu berücksichtigen.
- Piktogramme signalisieren zukünftig die Merkmale und die Zugänglichkeit der verschiedenen Festivalorte.
- Behindertenparkplätze werden auf einer online verfügbaren Karte markiert.
Kommunikation
Der Zugriff auf die Informationen zur Barrierefreiheit wird erleichtert. Relaxed Screenings werden im Programm gelistet und auf der Webseite, die der Barrierefreiheit gewidmet ist, hervorgehoben.
- Ab 2025 wird das Festival die eigene Website gemäss den WCAG-Richtlinien überarbeiten und die Social-Media-Kanäle barrierefrei gestalten.
- Für 2026 sind auch Untertitel für Videos sowie Alternativtexte für Bilder vorgesehen, die via Text-To-Speech vorgelesen werden können.
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