Mein Rat an Betroffene: «Holt Hilfe»

Eine schwere Osteoporose hat gravierende Folge: Assia Al-Zubaidi ist nach mehreren Operationen auf den Rollstuhl angewiesen. Sie muss lernen, Unterstützung anzunehmen. 

Der Beruf war ihre Leidenschaft, alles ordnete sie ihm unter. Assia Al-Zubaidi arbeitete als Chef-Rezeptionistin in einem Hotel, empfing Gäste, organisierte. «Das war mein Leben», sagt sie.

Neuorientierung
Im April 2018 stürzte Assia Al-Zubaidi auf einer Eisfläche. Das brachte zum Vorschein, dass sie an schwerer Osteoporose leidet. Es folgten Monate mit mehreren Operationen und mit Versteifungen von Wirbeln. Schliesslich ist sie auf den Rollstuhl angewiesen. Sie musste ihren geliebten Job aufgeben und leidet massiv, weil sie ein grosses Stück Unabhängigkeit verliert.

Früher war ich im Ferrari unterwegs. Heute fühle ich mich wie in einem Trabi in den Ferien.
Assia Al-Zubaidi

Assia Al-Zubaidi fühlt sich ausgeliefert. In ihrem Leben hat sie sich bis anhin immer schwergetan, fremde Hilfe anzunehmen. Aber das geht jetzt nicht mehr. Sie benötigt Support von der Spitex - und von der Sozialberatung.

Zurück an ihrer geliebten Hotelrezeption

Unterstützung von aussen
Das unumgängliche Loslassen vom alten Leben fällt ihr schwer. Das spürt sie vor allem, als sie nach dem Aufenthalt in Nottwil wieder daheim in Klosters ist. Umso dankbarer ist sie für die Begleitung durch die Sozialberatung. «Ohne sie wäre ich aufgeschmissen», sagt sie offen und rät allen Betroffenen: «Holt Hilfe! Wendet euch an Fachleute.»

Unterstützung erhält sie von ihrem Chef und ihrem Vermieter – und den Mitarbeitenden im Schweizer Paraplegiker-Zentrum und der SPV. Assia Al-Zubaidi freut sich jedes Mal darauf, nach Nottwil zu fahren. Und sie ist bereit zu kämpfen.

Wenn eine höhere Macht gewollt hätte, dass es vorbei ist, hätte sie so gehandelt. Jetzt bin ich da und versuche, das Beste zu machen. Obwohl das oft sehr schwierig ist.
Assia Al-Zubaidi