Kids Camp 2023 

Das Kids Camp 2023 bot den Kindern ein Programm voller Abwechslung und den Eltern die Gelegenheit für einen intensiven Austausch – und um Energie zu tanken.

Als es auf das Ende zugeht, kommt Wehmut auf. «Am liebsten würde ich gleich hundert Jahre hierbleiben», sagt Leon. Und Marin fragt: «Warum können es nicht wenigstens drei Tage sein?» 

Leon und Marin sind zwei Buben, die das Kids Camp 2023 ausgekostet haben und mit ihren Voten wohl für alle Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren sprechen, die das Wochenende des 17. und 18. Juni in Nottwil verbrachten – gemeinsam mit ihren Eltern und Geschwistern.

Für uns ist das Kids Camp ein Fixpunkt im Jahreskalender.
Liliana Ko­vac Maric
Mutter und Teilnehmerin

Viele Familie zählen zu den Stammgästen, wie etwa die Familie Kovac Maric aus Brunnen. Es gehört zu den Beson­­derheiten, dass die Kinder ohne Beeinträch­tigung ebenfalls im Rollstuhl sitzen und sich auf gleiche Weise bewegen wie ihre Geschwister.

Kaum ist das Gelände in Nottwil erreicht, setzt sich Filip in einen Rollstuhl, und am Abend nimmt er ihn auch mit ins Hotelzimmer. «Für ihn ist das eine Selbstverständlichkeit», sagt Liliana Kovac Maric und erzählt davon, wie gut das Wochenende nicht nur Filip tut, sondern natürlich auch Marin, der mit Spina bifida geboren wurde: «Wir merken jedes Mal, was für einen Einfluss die zwei Tage auf sein Selbstwertgefühl haben. Er legt seine Zurückhaltung ab und traut sich jetzt sogar, mit Gspänli abzumachen, was er vorher nicht getan hat.»

Im Kids Camp kommt man sich vor wie in einer grossen Familie, man begegnet oft den gleichen Leuten, mit denen man freundschaftlich verbunden ist, man redet über Themen, die allen vertraut sind, man teilt die gleichen Sorgen. Und oft bekommt man die Bestätigung: Doch, es ist richtig, wie wir mit Marin umgehen und was wir tun.
Liliana Kovac Maric
Mutter und Teilnehmerin

Nottwil als Kraftort
Für Sabine Gassmann aus Wikon ist es wich­tig, dass im Camp die Geschwister der Kinder im Rollstuhl miteinbezogen wer­den. «So bewegen sich alle auf Augenhöhe», sagt sie. Ihre Tochter Ronja (8), die wie Marin mit Spina bifida zur Welt kam, wird von ihrer älteren Schwester Luana (9) und ihrem jüngeren Bruder Jorin (3) begleitet – und geniesst eine unbeschwerte Zeit. Unbeschwert ist sie auch deshalb, weil auf dem Campus niemand ihrem Kind im Rollstuhl hinterher starrt, wie das sonst oft vorkommt. 

«Hier sind alle gleich», sagt sie, und darum dient Nottwil für sie immer auch wieder als Kraftort, an dem sie nicht nur Energie tanken können, sondern auch neue Impulse erhalten. Und: Sabine Gassmann nutzt die Chance auch, sich selber beim Rollstuhl-Basketball zu versuchen. «Das schärft das Bewusstsein, was es bedeu­tet, mit dem Rollstuhl eine solche Sport­art auszuüben.»

Die Kinder im Rollstuhl und ihre Geschwister gönnen sich kaum eine Verschnaufpause. Bei der Ausgabe 2023 sind sie in drei Gruppen unterwegs und kommen in den Genuss von drei Workshops. In der Turnhalle ist Unihockey angesagt: Sie lernen den Umgang und die Technik mit dem Schläger, bevor sie gegeneinander antreten. Gecoacht und motiviert werden sie von Petra Sesink und Stefan Kaufmann, die beide mit beeindruckender Hingabe bei der Sache sind. Auf dem Eyhof findet das Reiten statt, das so beliebt ist, dass es aus dem Kids-Camp-Programm längst nicht mehr wegzudenken ist. Und eine gros­se Attraktion ist zweifellos auch der Zirkus-Workshop mit Clown Jeanloup. Mit ihm wird in der Aula des SPZ eine Zirkusaufführung einstudiert und am Abend den Eltern präsentiert.

Ein perfektes Gesamtpaket
Remo Gisler beobachtet, wie seine Tochter mit Eifer Unihockey spielt, am Abend schaut er ihr stolz bei der Zirkusnummer zu. Und darum ist für ihn wie auch für seine Frau Manuela Hui klar: Die Anmeldung für das Camp 2024 ist beschlossene Sache.

Man kann den Menschen, die dieses Camp möglich machen, nicht genug danken. Es ist immer wieder faszinierend zu sehen, wie all die Leute mit den Kindern umgehen. Das ist grossartig.
Remo Gisler
Vater und Teilnehmer

Manege frei fürs Kids Camp 2023