Unter dem Motto «Tourismus für alle» hat der Zweckverband Naturpark Südeifel ein wahres Paradies für barrierefreies Wandern geschaffen. Insgesamt 55 Kilometer barrierefreie Wanderwege, verteilt auf 22 Routen, ermöglichen Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrern unvergessliche Naturerlebnisse. Die Strecken sind in die Schwierigkeitsgrade leicht, mittelschwer und schwer unterteilt und lassen sich mit Hilfe von Zuggeräten mühelos erkunden.
Die Südeifel liegt im Dreiländereck von Deutschland, Belgien und Luxemburg und beeindruckt durch ihre vielfältige Landschaft, die von Wäldern, Flüssen und Felsen geprägt ist. Hier finden Wanderfans eine einzigartige Flora und Fauna vor.
SPV-Reisen hat getestet
Vom 15. bis 22. September hatte eine Gruppe wanderbegeisterter Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer die Gelegenheit, die barrierefreien Routen der Südeifel im Rahmen der «Aktivferien Südeifel» zu erkunden. Dabei handelte es sich um eine von der SPV organisierte Ferienwoche. Unter der Leitung von Bruno Ehrensperger hat die Gruppe jeden Tag eine Wanderung unternommen. Die Wanderwege waren anspruchsvoll, aber nicht überfordernd – genau das, wonach die Gruppe gesucht hatte.
Viele Schönheiten
Max Wettstein, ein leidenschaftlicher Wanderer und Teilnehmer der Reise, teilt seine Eindrücke voller Begeisterung mit. Besonders hat ihn die Wanderung rund um den Stausee Bitburg bei Biersdorf beeindruckt. «Die Route um den Stausee war landschaftlich ein echtes Highlight», schwärmt er. Bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen erwies sich diese Strecke als perfektes Ausflugziel. Mit einer Länge von 1,4 Kilometern war sie zwar für den 76-Jährigen, der in früheren Jahren alle Schweizer 4000er bestieg, eher eine kleine Aufwärmübung. Er fügt aber an: «Manchmal liegt der Reiz eben in der Kürze.»
Ein weiterer Höhepunkt war die Wanderung am ersten Tag. Der Weg führte die Gruppe durch den Wald bis zur historischen Prümer Burg. Nach der Überquerung der Prüm folgte sie dem idyllischen Flusslauf. Das Abenteuer wartete an den «Irreler Wasserfällen», wo die Gruppe eine spektakuläre Hängebrücke überquerte. «Nichts für schwache Nerven», kommentiert Max Wettstein, denn die Brücke ist 110 Meter lang und schwebt in schwindelerregenden 16 Metern Höhe über der Prüm. Der Lohn des Nervenkitzels: Von der Brücke bot sich ein atemberaubender Blick ins weite, malerische Prümtal.
Nebst all den Aktivitäten durfte der gesellige Teil der Ferien nicht fehlen. Nach einem langen Wandertag gibt es kaum etwas Besseres, als den Tag mit einem gemütlichen Jass ausklingen zu lassen.
(von Valery Vangen, Paracontact 4/2024)