Ist das E-Auto für mich eine geeignete Lösung? Diese Frage haben sich schon etliche Menschen mit Behinderung gestellt. Zurzeit gibt es verschiedene Probleme, die leider noch nicht gelöst sind und so die Benutzung von Elektroautos erschweren. Im Moment sind E-Fahrzeuge in der Grösse eines VW Bus oder einer Mercedes-Benz V Klasse, die auch eine gute Reichweite haben, noch nicht auf dem Markt. Deshalb sind viele Personen mit einem Handicap nach wie vor mit herkömmlichen Verbrennerfahrzeugen unterwegs. Viele E-Autos sind zudem leider mit kleineren Kofferräumen ausgestattet. Grund dafür ist der grosse Platzbedarf der Batterien.
Mechaniker der Autoumbaubranche erwähnen zudem die Problematik, dass der Boden im Fondbereich der E-Autos teilweise erhöht ist, was den Umbau solcher Fahrzeuge für Autofahrerinnen und -fahrer, die ihren Rollstuhl im Fondbereich verladen, erschwert. Wer jedoch gewillt ist, flexibel zu sein, wird sicher eine gute Lösung für sich finden.
Einmal volltanken
Ein bisschen zu schnell sind die Ladestationen für E-Autos wie Pilze aus dem Boden geschossen, sodass die barrierefreie Architektur vergessen ging. Leider sind daher viele Ladestationen nicht behindertengerecht und dementsprechend zeitgemäss gebaut. Laut Berichten von E-Autofahrerinnen und -fahrern mit Behinderung fehlt es bei vielen E-Tankstellen an Zugänglichkeit und Platz für die Benutzung der Ladesäule. Die Säulen sind meist auf einem erhöhten Podest fixiert. So wird sichergestellt, dass die Säulen nicht an- oder umgefahren werden. Für uns Personen im Rollstuhl ist das leider ein Hindernis. Die Kabel sind schwer und selbst wenn man sie zu fassen kriegt, ist es schwierig, das Kabel wieder in die Verankerung zu stecken. Je nach Einschränkung kommt das Handling des Steckers und das Erreichen der Ladebuchse am Fahrzeug erschwerend dazu.
Auf Nummer sicher
Kann das E-Auto zu Hause geladen werden, sind Menschen mit Behinderung unabhängiger von E-Ladestationen. Das Auto ist so am Morgen immer vollgetankt und Transfers lassen sich vermeiden. Vorzugsweise besitzt man also eine eigene Ladestation zuhause.
Bei weiten Reisen sollte man vorausplanen, um unschöne Überraschungen an der E-Tankstelle zu vermeiden. Je nach Handicap ist es vorteilhaft, nicht allein auf eine längere Reise zu gehen, sodass eine Begleitperson das Auto bei Bedarf laden kann.
Induktionsladestationen
Dass es auch anders geht, zeigt ein Blick nach Schweden. Hier testet Volvo in Göteborg Ladeflächen. Das Auto lädt, sobald es auf dieser Fläche steht. Kabel ist keines nötig. Ein ähnliches System kennen wir bereits für Smartphones. Für Menschen mit Behinderung ist das einen sehr gute Weiterentwicklung. So könnten Induktionsladestationen zukunftsweisend sein.