Nashörner, Wasserbüffel, Leoparden, Löwen, Warzenschweine, Krokodile, Nilpferde, Strausse, Hyänen, Affen, Gnus, Impalas – eine afrikanische Antilopenart, Zebras, Elefanten. Die Aufzählung von Luca Stia will kein Ende nehmen, als ich ihn frage, welche Tiere die Reisegruppe entdeckte. Die Euphorie ist deutlich zu hören.
Die SPV-Reise nach Südafrika war innert Kürze ausgebucht. Von einer Safari träumen offenbar viele. Das Reiseprogramm bot viel Raum für die Beobachtung von Wildtieren. In Jeeps streifte die Reisegruppe zunächst mehrere Tage durch das Private Game Reserve und anschliessend durch den berühmten Kruger-Nationalpark. Luca Stia erklärt mir, wie das genau ablief: «Zwei Mal am Tag haben wir eine Tour gemacht. Am Vormittag sind wir los und waren zwei, drei Stunden unterwegs, und dann am späteren Nachmittag so gegen 16 Uhr nochmals. Dazwischen hatten wir Zeit für uns.» Manchmal musste die zehnköpfige Gruppe länger warten, bis sie Spannendes erspähte. Und manchmal gab es sofort etwas zu sehen. «Wir sind in den ersten Park hinein und da standen schon ein paar Giraffen», berichtet Reiseteilnehmerin Brigitte Huber, «und Impalas hatte es an jeder Ecke.»
Anfassen erlaubt
Viel Wissenswertes über die beobachteten Tiere lieferten die beiden lokalen Reiseführer. Welche Tiere wann zu sehen sind, hängt nämlich auch vom Wetter ab. Bei grosser Hitze oder auch bei Regen bewegen sich Tiere weniger, und es braucht auf Safari mehr Geduld. Zwei Mal organisierten die Reiseführer eine besondere Begegnung. Die Gruppe besuchte eine Auffangstation für Wildtiere und durfte dort Geparden streicheln. «Es war schon ein einzigartiges Erlebnis, ein solch gefährliches Tier zu berühren», sagt Brigitte Huber. Angst jedoch habe sie keine gehabt. Ranger seien direkt daneben gewesen und hätten die Situation genau beobachtet. «Das Fell war strubbeliger als erwartet und weniger weich als das einer Hauskatze.»
Freche Besucher
In den Naturparks übernachteten die Reisegäste in Camps mitten in der Wildnis. Jede Partie hatte einen Bungalow für sich. «Uns wurde gesagt, es sei wichtig, stets die Türen zu schliessen, damit keine Affen reinkommen», führt Brigitte Huber aus, «und die Koffer, weil sich da gerne Skorpione einnisten.» Doch ausgerechnet Letzteres passiert der Begleitung von Brigitte Huber. «Wir riefen sofort unseren Guide.» Dieser stellte fest: ein eher harmloses Exemplar. «Wir Frauen haben trotzdem schreiend die Flucht ergriffen», lacht Brigitte Huber.
Affen wuseln durch die Camps auf der Suche nach etwas Essbarem. Eine kleine Unachtsamkeit reicht aus, damit sie erfolgreich sind. «Wir sassen alle auf der Veranda um einen Tisch. Darauf lag verschiedenes Obst. Ich bemerkte eine Affenmutter neben mir. Ein Junges krallte sich an ihrem Bauch fest. Pfeilschnell sprang sie auf den Tisch und klaute eine Banane», erzählt Brigitte Huber, «wir waren alle zunächst total perplex und brachen danach in Gelächter aus.»
Rund um Kapstadt
Bei beiden Personen, mit denen ich spreche, wird deutlich: Die Safari hat tief beeindruckt. Die Reise beinhaltete jedoch noch mehr. Zu Beginn der zweiwöchigen Tour stand Kapstadt und Umgebung auf dem Programm. Die Gruppe fuhr mit der Seilbahn auf den Tafelberg, erkundete das Kap der guten Hoffnung und besuchte eine Pinguinkolonie. «Da waren unfassbar viele Pinguine auf einem Haufen», erzählt Luca Stia lachend. Bedrückend hingegen war der Abstecher in die Townships. «Die Armut dort ist verheerend», sagt Brigitte Huber. Durch die beiden lokalen Reiseführer erfuhren die Teilnehmenden viel über das Leben und den Alltag in Südafrika. «In der Schweiz hören wir ja nicht viel über dieses Land», meint Brigitte Huber.
Erinnerungen fürs Leben
Die Stimmung innerhalb der Gruppe war ausgezeichnet. Die Tage waren ausgefüllt. Und das schätzten die Teilnehmenden. «Ich fand das lässig. Wir haben wahnsinnig viel erlebt und gesehen. Reist man allein, müsste man ja jeden einzelnen Programmpunkt organisieren», erklärt Luca Stia, der schon öfter mit der SPV in die Ferien gefahren ist. Sein Fazit könnte positiver nicht ausfallen: «Südafrika war eine der schönsten Reisen, die ich bisher gemacht habe, und ich habe schon einige Länder besucht.»