1980 existieren in der Deutschschweiz sieben Rollstuhlclubs - was damals fehlt, ist ein Dachverband. Das ändert sich am 27. April jenes Jahres: Guido A. Zäch, Gründer der Schweizer Paraplegiker-Stiftung, hebt zusammen mit den bereits bestehenden Vereinen die Schweizer Paraplegiker-Vereinigung (SPV) aus der Taufe. Die Organisation unterstützt von Anfang in Rechtsfragen.
Ab 1983, an der ersten Geschäftsstelle in Kriens LU, mit Werner Waldispühl als Zentralsekretär, fördert die SPV den Sport und bietet den Mitgliedern kulturelle Anlässe, Reisen, die Zeitschrift Paracontact sowie verschiedene Dienstleistungen an. Zudem ist ein Aussendienstmitarbeiter im ganzen Land unterwegs, um Querschnittgelähmten den Sinn und Zweck der SPV zu erläutern.
1991 verlegt sie ihren Sitz von Kriens nach Nottwil in unmittelbarer Nähe des 1990 eröffneten Schweizer Paraplegiker-Zentrums. Zwei Jahre später nimmt Swiss Olympic, der Dachverband des Schweizer Sports, die SPV als Verband für Rollstuhlsport auf.
Die SPV wächst kontinuierlich. 1995 ergänzt sie ihr Angebot mit dem Zentrum für hindernisfreies Bauen (ZHB), das zur nationalen Anlaufstelle für barrierefreie Baufragen wird. 2009 kommt die Lebensberatung hinzu. Betroffene unterstützen Betroffene; Fachleute aus der sozialen Arbeit beraten Querschnittgelähmte bei Themen wie Sozialversicherungen oder Finanzierungen.
Heute zählt die SPV 26 Rollstuhlclubs aus allen Landesteilen. Rund 11’000 Mitglieder nehmen Dienstleistungen in den Bereichen Sport, Kultur und Freizeit, hindernisfreies Bauen, Rechtsberatung, Lebensberatung und Reisen in Anspruch. Rund 90 Festangestellte, 240 Freelancer und 2000 Ehrenamtliche sind für die nationale Selbsthilfeorganisation im Einsatz.
Laurent Prince, Direktor der SPV, betont: «Ein Geburtstag ist immer wieder ein idealer Moment, um an die Gründung zu denken, an die Menschen um Guido A. Zäch, die mit Herzblut eine Organisation aufbauten, die für Querschnittgelähmte von enormer Wichtigkeit ist.» Mit seinem Team will er alles daran setzen, dass Sorge zum Vermächtnis getragen wird: «Wir wollen nicht nur verwalten, sondern uns weiterentwickeln und für die Zukunft gewappnet sein.»