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    Leichtathletik
    7.6.2024

    Schweizer Athletinnen und Athleten in Topform

    Catherine Debrunner (Geuensee), Manuela Schär (Kriens) und Marcel Hug (Nottwil) beweisen mit vielen Topplätzen an den ParAthletics 2024 in Nottwil, dass sie auf Kurs sind bei ihren Vorbereitungen für die Paralympics.

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    Der zweite Wettkampftag war geprägt von spannenden Wettkämpfen. Das Publikum feierte bei wechselhaftem Wetter, aber oft guten Bedingungen mit wenig Wind die heimischen Athletinnen und Athleten.

     Catherine Debrunner siegt und Manuela Schär wird zweite über 400 Meter

    An Catherine Debrunner kommen die Konkurrentinnen aktuell nicht vorbei. Die Schweizerin deklassierte die Konkurrenz über 400 Meter klar. Nach 250 Meter hatte sie sich schon soweit abgesetzt, dass auch die starke Britin Samantha Kinghorn ihr den Sieg nicht mehr nehmen konnte. Mit einer Zeit von 00:50.19 lag sie nur 3 Zehntel über dem aktuellen Weltrekord.

     Nach dem Sieg über 800 Meter vom Vortag feierte Manuela Schär (Kriens) am zweiten Wettkampftag einen zweiten Platz über 400 Meter hinter der Belgierin Lea Bayekula. Mit einer hervorragenden Zeit von 00:51.91 stellte sie einen neuen Schweizer Rekord auf. Das Rennen wurde erst auf den letzten Metern entschieden, wie die Krienserin beschreibt: «Auf der Zielgeraden musste ich nochmals massiv Tempo aufbauen, um vorne mitzumischen.» Sie überholte zwar Tatjana McFadden, die das Rennen lang anführte, aber Lea Bayekula konnte mit einem guten Schlussprint das Rennen für sich entscheiden. Dem Resultat entspricht auch das Fazit von Manuela Schär: «Mit der Schnelligkeit bin ich zufrieden, aber am Stehvermögen werde ich bis an die Paralympics noch arbeiten müssen.»

     Spannung bei den Frauen über 5000 Meter

    Der Wettkampf über 5000 Meter glich einem Krimi. Hier sind die Kategorien T53 und T54 zusammengelegt. Kurz nach dem Start brachen Catherine Debrunner und Manuela Schär aus dem Feld aus. Doch schon bald konnte die Amerikanerin Susannah Scaroni aufschliessen. Die drei Athletinnen fuhren danach ein sehr schnelles Rennen und teilten sich die Führungsarbeit auf. Catherine Debrunner lobte ihre Konkurrentinnen: «Ohne vorherige Absprache haben wir perfekt zusammengearbeitet und uns abgewechselt. Ich habe rasch gesehen, dass wir auf Weltrekordkurs waren. Bei der Zieldurchfahrt war allerdings nicht klar, ob Susannah Scaroni oder ich gewonnen haben, so knapp war es. Die Uhr zeigte bei der Zielline gut vier Sekunden unter der aktuellen Rekordzeit.» Leider gab es technische Probleme. Zwar bestätigte die Wettkampfleitung den Sieg von Catherine Debrunner vor Susannah Scaroni, aber keine gültigen Zeiten. Manuela Schär wird hervorragende Dritte. Den Athletinnen wird die Möglichkeit zu einem Wiederholungsrennen geboten. So oder so gehört der Weltrekord Catherine Debrunner, denn die aktuelle Limite von 10:33.48 hatte sie erst im Februar in Sharjah (VAE) aufgestellt. Die Zentralschweizerin blickt vorwärts: «Morgen über 100 Meter werde ich Vollgas geben und auch über 1500 Meter wird es spannend werden, denn die stärksten Frauen der Welt sind hier. Dies wird eine Hauptprobe für Paris, wenn das Wetter mitspielt.»

     Hug mit einem Sieg und einem ungewohnten dritten Platz

    Nach dem Sieg vom Donnerstag musste sich Marcel Hug heute über 400 Meter dem Tunesier Yassine Gharbi und dem Briten Nathan Maguire geschlagen geben, nachdem er beim Start mit dem Handschuh vom Rad abgerutscht war. Der Nottwiler zeigte sich aber nicht allzu enttäuscht: «Ich bin das 400 Meter Rennen vor allem gefahren, weil es gleichzeitig als Schweizer Meisterschaft gilt und ich es als Warmup für das 5000 Meter Rennen am Nachmittag nutzen konnte. Nach dem schlechten Start kam ich eigentlich gut ins Rennen zurück.»

     Am Nachmittag lief es für den Nottwiler ideal im Rennen über 5000 Meter. Seine Strategie musste er aber nach rund vier Runden anpassen: «Mein Plan war, mich mit anderen in der Führungsaufgabe abzuwechseln und ein schnelles Rennen zu fahren. Da meine Konkurrenten aber nicht mitzogen, habe ich mich abgesetzt. Ich mag es sowieso, wenn ich früh aus der Gruppe ausbrechen kann und das Rennen von der Spitze bestimme.» Der Brite Daniel Sidbury versuchte anfangs mit dem hohen Tempo mitzuhalten, vergeblich. Die Uhr blieb für Marcel Hug bei 9:29.82 stehen, eine gute Zeit, die auch Mut macht für die Vorbereitungen auf die Paralympics 2024. «Ich bin gut in Form, will aber in den kommenden Monaten nochmals besser werden.»

     

    Bei den stehenden Athletinnen und Athleten sind die Startfelder oft sehr klein. Aus diesem Grund ist eine Einordnung sehr schwierig. 

     

    Bilder zur freien Verfügung für redaktionelle Verwendungen finden Sie unter folgenden zwei Links:

    Tobias Lackner: Bitte vermerken Sie als Fotografen 'Tobias Lackner'.

    Team Urs Sigg: Bitte vermerken Sie als Quelle 'Team Urs Sigg'.

     

    Startlisten für morgen werden hier aufgeschaltet.

     

    Resultate

    Freitag, 7. Juni 2024

    Nottwil. ParAthletics

     

    Männer sitzend

    400 m Klasse T53 – 7. Matiwos Russom (Basel) 00:54.86 – Tim Harder (Pfungen) 1:20.76

    400 m Klasse T54 – 3. Marcel Hug (Nottwil) 00:46.76 – 28. Silvan Siegenthaler (Schangnau) 01:00.42

    400 m Klasse T34 – 9. Eskil Hermann (Ennetbürgen) 01:02.14

    5000 m Klasse T53/54 – 1. Marcel Hug (Nottwil) 09:29.82

    5000 m Klasse T34 – 1. Bojan Mitic (Hochdorf) 12:46.30 (einiger Athlet)

     

    Männer stehend

    100 m Klasse T35 – 2. Fynn Thurnheer (Diepoldsau) 00:14.85

    100 m Klasse T13 – 2. Philipp Handler (Zürich) 00:11.17

     

    Frauen sitzend

    400 m Klasse T53 - 1. Catherine Debrunner (Geuensee) 00:50.19 – 6. Anita Scherrer (Aegerten) 01:06.66

    400 m Klasse T54 – 2. Manuela Schär (Kriens) 00:52.54 – 6. Alexandra Helbling (Nottwil) 00:55.45 – 7. Licia Mussinelli (Derendingen) 00:56.17 – 15. Lisa Schultis (Langendorf) 01:00.34

    5000 m Klasse T53/54 – 1. Catherine Debrunner (Geuensee) ohne gültige Zeit – 3. Manuela Schär (Kriens) 10:54.09 ohne gültige Zeit

     

     

    Frauen stehend

    100 m Klasse T63 – 1. Elena Kratter (Vorderthal) 00:15.18 – 3. Sophie Spack (Herrenschwanden) 00:18.92

    100 m Klasse T63 - 1. Abassia Rachmani (Winterthur) 00:13.54 (einzige Athletin)

     

    Weltrekorde

    100 m Klasse T64 – Kimberly Alkemade (NED) 00:12.46

    400 m Klasse T34 – Austin Smeek (CAN) 00:48.38

     

    Europarekorde

    400 m Klasse T54 – Lea Bayekula (BEL) 00:51.87

    100 m Klasse T71 – Miriam Dominikoswska (POL) 00:25.30

     

    Schweizerrekord

    400 m Klasse T54 – Manuela Schär (Kriens) 00:51.91