Klassen und Einteilung

Um faire Wettkämpfe zu garantieren, werden die Teilnehmenden anhand ihrer funktionellen Möglichkeiten in Klassen eingeteilt. Insbesondere Handfunktionen und Rumpfmobilität spielen dabei eine entscheidende Rolle.

Die Behinderungsklassen in der Para-Leichtathletik werden mit Zahlen bezeichnet. Ein «T» vor der Zahl bezeichnet Track (Bahn/Lauf/Sprung) ein «F» Field (Wurf). Es ist möglich, dass eine Person für Feld- oder Bahn-Disziplinen in unterschiedliche Klassen eingeteilt wird. Neben Rollstuhlfahrer*innen umfasst die Para-Leichtathletik diverse weitere Behinderungsformen, die stehend, mit Guide oder mit Unterstützung anderer Hilfsmittel wie Orthesen/Prothesen an Wettkämpfen teilnehmen.

Klassen
Es gibt sechs Klassen, die jeweils in weitere Subklassen unterteilt werden:

  • Beeinträchtigung der Sehfähigkeit (T/F11–13)
  • Intellektuelle Beeinträchtigung (T/F20)
  • Cerebrale Lähmungen wie Ataxie, Athetose und Muskelhypertonie (F31–34; T/F35–38)
  • Kleinwuchs (T/F40, T/F41)
  • Amputation oder Fehlbildung von Gliedmassen:
    • Fehlbildung der unteren Gliedmassen, der Wettkampf wird ohne Prothese bestritten (T/F42– T/F44)
    • Fehlbildung oder Amputation der oberen Gliedmassen (T45–47; F45–46)
    • Fehlbildung oder Amputation der unteren Gliedmassen, der Wettkampf wird mit einer Prothese bestritten (T/F61–64)
  • Beeinträchtigung der Muskelkraft oder der passiven Beweglichkeit, z.B. Para-/Tetraplegiker (T51–54; F51–57)
  • Athlet*innen mit schweren Koordinationsstörungen (Hypertonie, Ataxie, Athetose) (T71–T72)

Die Klassen T32–34 und T51–54 bestreiten ihre Wettkämpfe mit dem Rennrollstuhl, die übrigen Klassen bestreiten sie stehend. Rollstuhlsport Schweiz ist der zuständige Sportverband der Athletinnen und Athleten, welche im Rollstuhl starten. Die stehenden Athlet*innen gehören dem Verband PluSport Behindertensport Schweiz an.

Klassen der Rollstuhl-Wettbewerbe
Klasse T33 und T34: Athlet*innen mit Cerebraler Parese und Einschränkungen der Muskelfunktionen vom Gehirn aus. T33 haben grössere Einschränkungen als T34. Oft sind Koordinationsschwierigkeiten und Probleme, die Bahn zu halten, zu beobachten.

Klasse T51: Tetraplegiker*in ohne Fingerfunktion und ohne Armstrecker. Komplette Lähmung der Rumpf- und Beinmuskulatur. Der Krafteinsatz kommt vom Armbeuger. Fährt mit der typischen Backhand-Technik.

Klasse T52: Tetraplegiker*in mit reduzierter Fingerfunktion. Armmuskulatur funktionell einsetzbar. Lähmung der Rumpf- und Beinmuskulatur. Der Krafteinsatz kommt vom Armstrecker. Fährt teilweise mit der typischen Backhand-Technik.

Klasse T53: Paraplegiker*in mit normaler oder fast normaler Funktion der oberen Gliedmassen. Keine aktive Rumpfbewegung. Teilweise Lähmung der Rumpfmuskulatur. Komplette Lähmung der unteren Gliedmassen.

Klasse T54: Paraplegiker*in mit aktiven Rumpfbewegungen in allen Ebenen. Kann deshalb den Oberkörper beim Start, beim Beschleunigen, beim Bremsen, in Steigungen und zum Steuern einsetzen. Funktionell sind dieser Klasse auch alle Beinamputierten im Rollstuhlsport zugeteilt.

In den 50er-Klassen gibt es neben Para- und Tetraplegiker*innen auch diverse Athlet*innen mit Spina Bifida, Polio, Amputationen oder ähnlichen Einschränkungen.

In den Leichtathletik-Disziplinen 100 m, 200 m, 400 m und 800 m starten die vier Klassen T51, T52, T53 und T54. In den Disziplinen 1 500 m, 5 000 m und 10 000 m, Marathon (inkl. alle Strassenrennen) sind die Klassen T53 und T54 zusammengelegt.

Mehr über die einzelnen Klassen erfährst du auf der Website von World Para Athletics. Am Schluss der Seite findest du den Link auf das Klassifikations-Reglement, das regelmässig aufdatiert wird.